Als ich Saara, eine wunderschöne junge Frau, um ihre Adresse bat, stellte sich heraus, dass sie nur 5 min zu Fuß von mir entfernt lebte. Doch das sollte nicht die einzige Überraschung an diesem Tag bleiben… Dass unser Treffen eines der besonderen Art sein würde – eines, an dass ich bis heute oft zurückdenke – hatte ich an diesem besagten Mittag nicht erwartet…
Saara, 22, Abiturientin
Bist du Berlinerin?
Nein, ich bin in München aufgewachsen und wohne jetzt seit 3 Jahren in Berlin. Das Schulsystem in Bayern ist einfach viel zu schwer für mich. Ich hatte dort einen zu hohen Druck! Ich habe immer viel gelernt und trotzdem schlechte Noten geschrieben, das hat mich einfach deprimiert. Deswegen wollte ich dort raus und bin dann hier hergezogen und habe mich ausprobiert. Jetzt fühle ich mich viel wohler in der Schule, schreibe bessere Noten und es tut mir irgendwie gut Erfolgserlebnisse zu haben für mich.
Du bist mit 18 Jahren schon nach Berlin gekommen und das ganz alleine?! Deine Familie ist also noch in München?
Das war ein großer Schritt, aber ich habe mich einfach nicht mehr wohlgefühlt in München. Ich fand die Atmosphäre und die Stimmung von den Menschen dort einfach nicht mehr sympathisch. So viele sind verurteilend, nicht nur wegen der Hautfarbe, sondern generell, wenn jemand anders aussieht. Das sehe ich hier weniger – vielleicht außerhalb von Berlin, aber wenn man im Zentrum ist, sieht man so viele verschiedene Menschen und das ist schön zu sehen. Jeder soll seine eigene Person sein dürfen, ohne verurteilt zu werden!
Stammen beide deiner Eltern aus Somalia?
Ja! Aber ich wurde von meiner Mutter groß gezogen, ich habe keinen Kontakt zu meinem Vater. Sie hat mich wahnsinnig jung bekommen – mit 14 – weil sie leider eine Zwangsheirat hatte. Sie hat vorher schon mal in Deutschland gelebt und ist dann, mit Hilfe von deutschen Ärzten, erneut mit mir zurück nach Deutschland, weil es einfach zu gefährlich war in Somalia. Meine Mama ist die stärkste Frau, die ich kenne! Das sagen zwar alle von ihrer eigenen Mutter, aber meine Mama hat so viel für mich getan, damit ich ein besseres und freieres Leben haben kann. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es mir gehen würde, wenn ich noch dort wäre! Ich wäre wahrscheinlich tot oder wäre verheiratet und hätte drei Kinder, das ist irgendwie schon ein gruseliger Gedanke.
Habt ihr da schon mal drüber gesprochen, wie es für deine Mama war in jungen Jahren oder
welche Erfahrungen sie gemacht hat?
Sie erzählt allgemein nur sehr wenig darüber… Aber es gibt ein paar Dinge, die sie hat mir gesagt hat, z. B. dass sie, als ich geboren wurde nicht richtig etwas mit mir anfangen konnte, weil sie noch so jung war und deshalb auch Unterstützung von ihrer Familie bekommen hat. Es ging mir dann aber irgendwann ziemlich schlecht – ich hatte Margendarmgrippe und das war dort ziemlich gefährlich – ich lag schon fast im Sterben und dann hat sie mich nach Kenia gebracht zu deutschen Ärzten. Da hat sie dann irgendwie realisiert, dass sie Mama ist und hat ihren Beschützerinstinkt entwickelt. Sie hat mit deutschen Ärzten gearbeitet, weil sie übersetzen konnte und hat ihnen ihre Geschichte erzählt und erwähnt, dass es gut wäre für uns, wenn sie wieder nach Deutschland zurück könnte – sie haben ihr dann geholfen. Sie musste sich einen gefälschten Pass besorgen und die Dame auf dem Foto hatte Kopftücher an, so ähnlich, wie eine Burka und darunter hat sie mich dann versteckt. Als sie nach München kam, wurde sie von einem Arbeiter der deutschen Botschaft fast erwischt, bzw. hat er sie erkannt und lief auf sie zu. Sie dachte dann, dass jetzt alles vorbei wäre, aber er meinte nur zu ihr, dass er nicht derjenige sein will, der sie aufhält und lächelte sie an und lief weiter – da hatten wir wirklich Glück! Als wir dann bei aber bei ihrer Stieffamilie waren, haben sie gesagt: „Du kannst nicht in München bleiben, du bist hier zur Schule gegangen! Wenn dich hier jemand sieht mit dem Kind!“ Deswegen wurde sie mit mir zu Verwandten nach Holland geschickt. Dort haben wir dann ein paar Jahre gelebt und dann sind wir wieder zurück nach München, wo ich dann, bis ich 18 Jahre alt war geblieben bin mit meiner Mama, die immer sehr viel gearbeitet hat.
Warst du denn noch mal in Somalia?
Ja, ich war noch mal da, als ich 5 Jahre alt war um meinen Vater kennenzulernen. Ich habe meine Mutter die ganze Zeit genervt damit, wer mein Vater sei, habe jeden Mann angesprochen – von jung bis alt, egal welche Hautfarbe – und gefragt ob er mein Vater sei. Dann meinte mein Onkel, dass sie mich einfach zurück nach Somalia schicken soll damit ich ihn kennenlernen kann – sie dachte, es wäre eine gute Idee. Mein Onkel hat mich dann begleitet und ist 2 Monate lang mit mir geblieben und ist am Ende zwei Monate früher gekommen und ist wieder mit mir zurückgeflogen. Ich war ca. 8-9 Monate dort. Mein Vater kam nicht, ich habe ihn nicht kennengelernt. Meine Mutter hat ihm Geld geschickt, damit er kommt, aber er ist einfach nicht gekommen. Danach habe ich das Thema für mich abgehakt und wollte ihn auch nicht mehr kennenlernen. Ich hab dort meine somalische Familie kennengelernt und die deutsche Sprache verlernt, weil ich Somalisch gelernt habe, aber es war nicht so schön dort. Die Lage war dort immer noch ziemlich brenzlich – es waren immer noch viele Soldaten und Panzer überall. Das war schon eine gruselige Zeit…
Du scheinst dich noch an sehr viel zu erinnern aus dieser Zeit, obwohl du noch sehr klein warst?!
Ja, nicht an alles, aber schon an manche Dinge. Ich kann mich erinnern, dass wir einen Haus Lehrer hatten, denn wir sind nicht zur Schule gegangen. Du musst dir vorstellen: Ich habe in so einem kaputten Haus mit einem großem Grundstück gewohnt. Unsere Familie war früher adelig, aber das Haus war total kaputt. Das Dach war abgeschossen und offen. Im zweiten Stock hat eine Mutter mit ihren zwei Töchtern gelebt und mit diesen Kindern habe ich Privatunterricht gehabt. Unser Lehrer war schon ziemlich alt und hatte immer einen Stock dabei, bei dem kleinsten Fehler hat er uns immer geschlagen … Ich habe auch ein paar Monate bei meiner Urgroßmutter gewohnt und sie war total streng. Ich habe meine Mutter sehr vermisst in dieser Zeit. Woran kann ich mich noch erinnern? Ich weiß noch, dass ich zum Markt gehen sollte um etwas zu kaufen – meine Tante hatte mir Geld gegeben. Ich wollte dann gerade aus dem Haus, doch dann kam meine große Cousine und meinte, dass es viel zu gefährlich sei für mich, dass sie gehen würde. Ca. 15 min später kam meine Cousine weinend angerannt und hat uns erzählt, dass sie gesehen hat, wie ein Panzer auf zwei Männer geschossen hat – das hätte ich fast gesehen. Ich hatte irgendwie so viel Glück, dass ich immer nur fast etwas ganz Grausames gesehen habe, aber es dann doch nicht passiert ist.
Ich bin dann zurück nach Deutschland und musste ganz schnell wieder Deutsch lernen, bevor ich in die erste Klasse kam. Ich habe mich in den ersten Jahren damit auch etwas schwer getan, weil ich mit der Grammatik Schwierigkeiten hatte. Ich konnte wieder gut reden, nur im Unterricht war es etwas schwierig. Dann irgendwann kam ich aufs Gymnasium, aber auch nur, weil ich unbedingt ein Nintendo DS wollte.
– wir fangen an zu lachen –
Meine Mutter hatte mir versprochen, dass ich, wenn ich es aufs Gymnasium schaffe, zur Belohnung ein Nintendo bekommen würde und dann habe ich richtig gepaukt. War vielleicht nicht so eine gute Idee, es wäre besser gewesen, wenn ich auf eine Realschule gegangen wäre, das hätte mir besser getan.
Habt ihr in München noch andere Familienmitglieder aus Somalia?
Nur einen Onkel, er ist nicht der leibliche Bruder meiner Mutter aber so eine Art Cousin. Die Familienkonstellation ist etwas kompliziert, für mich ist er aber wie mein Onkel. Ansonsten haben wir Verwandte in England und eben in Somalia. Wir haben aber zu niemandem Kontakt, weil meine Mutter früher immer oft angerufen wurde von Verwandten, die sie um Geld gebeten haben. Am Anfang hat sie es noch gemacht aber irgendwann wurde es zu viel und dann haben wir den Kontakt ganz abgebrochen. Die Familie meines Stiefvaters – eine deutsche Familie – ist sozusagen jetzt meine Familie, sie sind alle supernett und überall in Deutschland verteilt.
Interessiert es dich denn noch mal nach Somalia zu fliegen, um zu sehen, was sich verändert hat?
Nein! Ich möchte da nicht mehr hin, das ist für mich jetzt irgendwie erledigt! Ich habe meine Mutter mal gefragt und sie sagte, wenn mal Frieden ist und die Menschen eine normale Regierung haben und das Land wieder aufbauen, könnte sie sich vorstellen wieder in das Land zurückzukehren, aber dann auch nur zu Besuch. Ich kann ein Land einfach nicht leiden in dem noch Zwangsheirat und Beschneidung existieren, Frauen einfach keine Rechte haben und nur für den Mann leben müssen. Das sehe ich nicht ein! Also, ich bin schon ein paar Somali begegnet und alle sagen, dass ich stolz sein muss aus Somali zu sein, aber das bin ich irgendwie nicht! Ich fühle mich mehr, wie eine Deutsche oder fühle mich hier einfach sicher und kann hier die Person sein, die ich sein möchte.
Also würdest du Deutschland auch als deine Heimat beschreiben?
Ja! Auf jeden Fall!
Identifizierst du dich den damit eine Schwarze Frau zu sein?
Ja, schon!
Auch Afrikanerin?
Das weiß ich jetzt eher nicht. Also ich werde, glaube ich, immer im Kopf haben, dass meine Wurzeln aus Somalia sind, aber wenn ich jetzt aus einem anderen Land käme in dem es auch anders abläuft, wäre ich auch stolz darauf aus diesem Land zu kommen. Aber ich kann dieses Land einfach nicht ab, irgendwie… Es hat die Kindheit meiner Mutter versaut und das tut mir irgendwie so Leid für sie!
Hat deine Mama viel der somalischen Kultur in Deutschland noch ausgelebt?
Wir haben immer Deutsch gesprochen und uns angepasst. Das Einzige, was uns geblieben ist, ist das leckere Essen. Das macht sie aber sehr selten, weil es sehr aufwendig ist. Ich freue mich darüber immer sehr, aber das ist tatsächlich das Einzige, was ich aus Somalia mag – das Essen.
Wie sieht dein Freundeskreis aus, bzw. mit welchen Menschen umgibst du dich, wo liegen ihre Wurzeln?
Eigentlich sind 90 % meiner Freunde weiß, die meisten sind Deutsche, aber es gibt auch welche aus anderen Ländern. Grob überschlagen kommen die meisten aber aus Europa. Ich war halt immer auf Schulen, wo es kaum Ausländer gab und in der WG war ich auch die einzige Schwarze, dort habe ich aber meine engsten Freunde gefunden. Es kam irgendwie nicht dazu…
Fehlt dir irgendwas oder ist das in Ordnung so, wie es ist?
Es ist in Ordnung so, denn ich werde ja akzeptiert und meine Freunde haben mich ja auch lieb. Also sie sehen bei mir auch eigentlich nicht meine Hautfarbe, sondern nur meine Person und das finde ich schon schön. In meiner Teenie Zeit gab es so eine komische Phase, in der Leute mich fragten, ob sie mich „Nigga“ nennen dürfen. Das fand ich seltsam! Sie meinten es wäre nicht böse oder abwertend gemeint, sondern es käme durch die Musik und eigentlich wollten sie es nur auf „freundschaftliche“ Art verwenden. Aber nee… das mochte ich irgendwie nicht so.
Gab es einen Zeitpunkt in deinem Leben in dem du dir gewünscht hast anders zu sein?
Keine Schwarze Frau zu sein, keine Somali?
Im Kindergarten habe ich gedacht, dass ich, wenn ich groß bin, weiß und blond sein werde, so wie Barbie irgendwie. Das habe ich auch oft meine Mutter gefragt, aber ansonsten war ich glücklich damit. Nur mit meinen Haaren war ich sehr lange unglücklich. Ich habe sie immer geglättet und mir gewünscht, dass ich glatte Haare habe. Aber was meine Hautfarbe angeht eigentlich nicht.
Wie ist es jetzt für dich mit deinen Haaren?
Ich habe es so akzeptiert! Ich fühle mich jetzt mittlerweile wohl. Ich habe erst letztes Jahr angefangen sie wieder gesund zu machen und glätte sie jetzt auch nur noch sehr selten. Ich fühle mich jetzt irgendwie natürlich, aber ich brauchte meine eigene Zeit um das herauszufinden. Andere haben mir gesagt, dass sie meine Locken schön finden, aber das war mir zu der Zeit nicht wichtig. Es ist mir wichtig, dass ich mich in meiner eigenen Haut wohlfühle. Deshalb musste ich selber darauf kommen.
Warum wolltest du denn eine andere Haarstruktur haben?
Ich fand es nervig, dass Leute mir anständig in die Haare gefasst haben, dass sie sich dauernd verknotet haben und ich keine Mützen tragen konnte. Ich hab mich mit glatten Haaren selbstbewusster gefühlt.
Mit wem hast du dich denn visuell identifiziert?
Ich war schon immer fasziniert von Schwarzen Frauen. Deren Ausstrahlung und… wenn ich rumlaufe, fallen sie mir am meisten auf. Auch wie schön sie sind – jede auf ihre eigene Weise. Und das man in ihren Augen und ihrem Gesicht eine Geschichte erkennen kann. Ich folge deswegen z. B. auch sehr vielen Schwarzen Frauen auf Social Media, besonders auf Instagram. Meine Mama inspiriert mich auch sehr. Ich bin froh, dass sie auch wieder Locken trägt. Es ärgert mich, dass ich mehr meinem Vater ähnel als meiner Mutter.
Warum das?
Weil er ein fremder Mann ist und ich möchte das nicht in meinem Gesicht sehen. Dazu finde ich meine Mama einfach wunderschön. Aber es verändert sich ein bisschen etwas in meinem Gesicht und das finde ich gut.
Spielt da auch Wut eine Rolle?
Ja, schon! Ich war halt einfach so lange in Somalia und dann ist er einfach nicht aufgetaucht, obwohl meine Mama ihm Geld gegeben hat. Er hat vor zwei Jahren versucht mich auf Facebook zu kontaktieren. Er meinte irgendwas von: „Hi Saara, here is your father.“ Ich habe die Nachricht nicht angenommen. Meine Mutter hat mir letztes Jahr erzählt, dass er Krebs hat in einem hohen Stadium und fragte, wie ich mich dabei fühle. Ehrlich gesagt tut es mir wahnsinnig Leid für ihn, denn das wünsche ich keinem, aber er ist trotzdem ein fremder Mann für mich. Deswegen war ich nicht sotraurig darüber. Meine Mama füllt eigentlich auch jede Lücke. Es war nur als kleines Kind oft so, dass ich gemerkt habe, dass irgendetwas fehlt. Jetzt gar nicht mehr, denn mein Stiefvater ist eine Vaterfigur für mich. Wenn er mich irgendwo vorstellt, sagt er auch, dass ich seine Tochter bin und nicht seine Stieftochter oder die Tochter seiner Exfrau, das finde ich sehr schön. Wir hatten auch die Idee, dass er mich adoptiert. Wir müssen gucken, ob das noch geht. Wenn es mit der Adoption nicht klappt, dann werde ich mich umbenennen, um seinen Nachnamen zu bekommen, denn ich fühle ich wie ein Außenseiter, weil sowohl meine Mutter als auch mein Bruder seinen Nachnamen tragen. Ich möchte schon eher Teil dieser Familie sein. In Somalia bekommt man als Nachnamen den Vornamen seines Vaters und ich muss seinen Vornamen tragen, aber das will ich nicht mehr. Ich glaube, es würde mir auch in der Zukunft bei Bewerbungen helfen. Weil es immer noch schwierig ist, wenn man einen ausländischen Nachnamen hat, dann kann man schon öfter deswegen abgelehnt werden. Es ist mir bisher noch nicht passiert, aber ich habe Angst davor aufgrund meines Nachnamens oder meiner Hautfarbe benachteilig zu werden, durch meine Mama sehe ich, dass solche Dinge oft noch passieren, denn sie erzählt es mir immer, wenn sie in ihrem Leben Situationen erlebt, die mit Diskriminierung oder Rassismus zu tun haben. Sie ist schon wirklich traurig, wenn ihr so etwas passiert.
Du hast also bisher in deinem Leben noch keine Erfahrungen damit machen müssen?
Beschimpft wurde ich seit Jahren nicht, aber als kleines Kind ist das öfter passiert. Zum Beispiel mit: „Scheiß Nigger Kind!“ oder „Drecksstück!“ Solche Dinge gab es öfter, aber das härteste war in München, in der 7. Klasse. Ich hatte irgendwie länger Pause und wollte mir etwas zu Essen holen und bin dann an einer Gruppe von jüngeren Leuten vorbei. Ich schätze, sie waren zwischen 18 und 19 Jahren. Als ich dann vorbeigelaufen bin hab ich nur gehört, wie einer sagte: „Hast du gerade den Neger gesehen?“ Das fand ich heftig und auch verletzend, besonders von so jungen Menschen! So etwas sollte es nicht mehr geben! Ich kann es irgendwie bei der alten Generation noch einigermaßen verstehen, weil sie so nicht aufgewachsen sind, dass es so multikulturell ist, wie wir es heutzutage haben, aber bei jungen Menschen akzeptiere ich es nicht. Ich glaube, ich habe da aber einfach auch noch ein bisschen Glück, dass ich eine Frau bin, denn bei Jungs habe ich da schon extremere Sachen gehört.
Wie ist es für dich, wenn du von mehreren Schwarzen Menschen umgeben bist?
Eine ungewohnte Atmosphäre, weil ich normalerweise eigentlich von weißen Menschen umgeben bin. Aber ich finde es jetzt nicht schlimm?! Es kam nur noch nie dazu bisher. Ich glaube ich habe… ich muss kurz überlegen…sie flüstert: „Nee, das kann nicht sein… doch! Ich habe nur zwei Schwarze Freundinnen. Krass!“
Du hast am eben gesagt, dass du dir über Social Media Schwarze Frauen anguckst,
sind das speziell somalische Frauen oder Schwarze Frauen von überall?
Allgemein, aus aller Welt! Total unterschiedlich! Es gibt eine junge Schauspielerin, ich habe gerade ihren Namen vergessen… Ich glaube, sie ist 19 oder so und sie beschäftigt sich da mit solchen Dingen einfach sehr viel und zeigt, dass wir alle stolz sein sollten darauf, wie wir sind und wie wir geboren wurden. Sie hat mir da sehr geholfen, meine Locken lieben zu lernen. Und das habe ich irgendwie gebraucht!
Glaubst du, dass du schon gefestigt bist in deiner Identität als Schwarze Frau?
Ich glaube, dass es sich in den nächsten Jahren noch verändert, so schrittweise. Es war für mich schon eine große Überwindung meine Locken zu akzeptieren aber da habe ich mich ja auch von vielen anderen Schwarzen Frauen inspirieren lassen, dadurch dass ich mir Interviews und all solches Zeug angeguckt habe. Das werde ich auch in Zukunft tun!
Tausend Dank für dein Vertrauen Saara!
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